Mittwoch, 3. September 2014

DER TRAKTAT VOM GEISTLICHEN STREIT (TEIL 6=Ende: 91 v)

91 v: -hait und daz also lang than pis sein gemut mit dysen sorgen und trachtungen also ser betrüebt wirt Daz jm das essen mer ein wi(?) sey dan ein kurz weill: wan daz essen wider werdig ist der keuschait: So sol die selb notturfft der nattur mit angst genumen werden und sollen also an richten unser leben daz wir dort mugen got sehen: daz kain zeit und so vasst von got und von geistlichen dingen zyech (?) als die so wir den leib musen besorgen...uns ist nicht allein ausen (?) zu vorchten wan jn uns selbs ist unser feint beschlossen: So wir den uber winden: so werden wir alle aussere ding krank gen uns und durffen uns von aussen nichts mit fürchten: wenn wir die ding die jn uns also daz wir dem geist untertenig werden: noch hilfft daz nicht daz wir unss von aussen enthalten von dem essen: Die sel vast den von den untuge(n)ten: die sel hab auch ein schedlich essen hinder (?) red ist jr essen: gar suess ist ir essen und ist doch piter der sel---
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Hier endet das Exzerpt vom geistlichen Streit. Der vollständige Text findet sich in CGM 717, 11 (übereinstimmend ab 57 v), vgl. auch "Baumgarten geistlicher Herzen" (cap.14, 17, 16, 13) und Unger, S. 201-207.
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So sei es!

DER TRAKTAT VOM GEISTLICHEN STREIT (TEIL 5: 91 r)

91 r: end der volkumen tugent daz wir uns also hallten zu einer yetlichen speiss so wir den noch gern...Nu spricht manig mensch mam darff mir dar von nit sagen j(?) han nit so vil zu essen wollt got jch m(?)cht es alles essen Der spricht nicht weisslich unser heiligen (?)eter heben vil mynder: und huten sich vast vor untugent: dem leib sol(l) man geben die noturfft daz er der sel müg dienen nicht daz e sy vertruk: und wie klain man dise untugent acht so mag doch volkumen werden ee er sy uber wind Sanct Paulus spricht nemant so erwellt werden e dann er erlich gestreitet: das ist ein erlicher kampff daz ein geistlich mensch streitet und daz er uber wündet und mit dem streit muss man an heben: Nemant mag erlichen streiten der sein aygen fleisch nicht uber wunden hat Der der aber nicht erlich streitet an zweiffel er mag nymer uber winden noch er...die ere (?) und kron des gesigs: von wenn der man uber wunden wirt des knecht ist er von recht: und ist dan daz wir von disem streit uber wunden werden so wir zu hand als die knecht des fleisch mit sch(a)nden vetryben von dem streit alles geistlichen kampffs: Es ist unmüglich daz der voll pauch myg erkennen den kampff des ynnteren (?) menschen und der ist nicht wirdig daz er mit hochem streit an gefochten werd Der von leichtem kampff uber wunden mag werden
Z(um) ersten sollen wir uber winden und vertreiben die geitzigkait des munds und daz gemut rainigen nicht allein mit vasten Sunder auch mit wachen mit der legen (?) und mit steter rewe des herzens: und sol seuffzen von der gross der untugent: und unter weillen sol er entzundet werden von der begerung der volkum-
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